Wenn der alte Style zu langweilig wird

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Manchmal öffnet man den Kleiderschrank und hat das Gefühl, dass man die Klamotten schon mindestens eine Million Mal getragen hat. Trist, keine Farbe, kein wirklicher Unterschied weder in den sturen Mustern noch in den sich immer wiederholenden Formen. Stur reihen sich jahrelang angestaute, triste Farben in den Regalfächern, die schon viel zu lange die Last der alten Kleidung tragen. Trotzdem klammert man sich an die gewohnten Stücke. Aber nicht nur im Kleiderschrank ertrinkt die Ansammlung schon fast in ödem Selbstmitleid. Auch im Schlafzimmer schleicht sich Eintönigkeit ein, sodass man schon beinahe neidisch auf die nach außen hin wesentlich aufregenderen Erfahrungen anderer ist. Das will man selbst natürlich auch. Also wird es Zeit etwas zu ändern und neuen Dingen zu vertrauen.

Text: Tino Kempe

Bye bye alter Trott

Die Devise ist klipp und klar: Eine Veränderung muss her, und zwar ganz schnell. Dabei neigen viele dazu „auf dem Trittbrett mitfahren“ zu wollen. Immerhin ist das der schnellste und sicherste Weg. Wenn die Hose oder das Dessous einer anderen gut steh, warum soll man nicht selbst auch gut darin aussehen? Doch bevor man sich an anderen misst, sollte man für Neuerungen offen und bereit und ein angemessenes Budget einplanen. Nicht immer lohnt es sich, gleich drauflos zu kaufen und im nächsten Shop das erstbeste Shirt zu erwerben. Im Idealfall kann man sich mit Outfits identifizieren. Erst dann sollte man den Schritt auch wirklich wagen.

Das trifft auch für experimentelle Freuden im Schlafzimmer zu. Aber wer sich selbst im Weg steht, wird niemals glücklich mit seinen geplanten Fortschritten. Darum sollte Mann oder Frau zunächst über die Erwartung nachdenken. Was wird mir das bringen? Wie lange dauert es, bis ich mich an das Neue gewöhnt habe und was bin ich bereit zu investieren? Wobei es nicht immer um finanzielle Mittel geht. Letztendlich ist nur der Mensch sexy, der sich auch sexy fühlt.

Herzlich willkommen im aufregenden Umbruch

Veränderungen bringen immer etwas Spannendes und Risikoreiches mit sich. Wenn man sich zum Beispiel beim Sex auf erbarmungslosere Nummern wie Sadomaso einlassen möchte, obwohl vorher eher der Blümchensex bevorzugt wurde, sollte auf ein paar härtere Züge gefasst sein. Das Austoben in diesem Bereich, egal ob softer oder radikal, bringt das Betreten einer völlig neuen Barriere mit sich. Am beliebtesten sind darunter die begehrten Fessel- oder auch Bondagespiele. Dabei handelt es sich um das Fesseln von Händen und Füßen, was nicht unbedingt jedermanns Sache ist. Natürlich geht das Probieren nur über das Studieren. Doch sollte man sich vorher genauer über die Praktiken informieren.

Das Beispiel SM soll an dieser Stelle aber nicht abschreckend wirken. Es gibt Menschen, die daran Gefallen finden, diesen Fetisch sogar noch weiter auszubauen und auch ein paar Schritte weiter in Sachen Schmerzen ertragen gehen.

Wenn es um Kopf und Bauchentscheidungen geht

Das trifft auch für erotische Wäsche zu. Viele Frauen sehen Dessous und schon beginnt das Hirn zu arbeiten: „Das steht mir niemals!“, und „So eine Figur hätte ich auch gern!“ sind dabei keine seltenen Gedanken.

Dabei ist es nur ein winzig kleiner Schritt, um sich diesen Traum zu erfüllen. Aber warum ist die Hemmschwelle davor so hoch? Vermutlich, weil so viele Konkurrenten und Konkurrentinnen aus Zeitschriften, dem Fernsehen und dem Internet so perfekt dargestellte Kurven haben, dass Frauen glauben, sie nachahmen zu müssen, um der Männerwelt zu gefallen. Das ist allerdings ein Irrtum, der von den Medien zwar vorgegeben wird, aber nur wenig mit der Realität zu tun hat.

Die schöne Fassade bröckelt, sobald man sich in realistischen Beziehungen, zuallererst aber in der Singlewelt umsieht. Statistiken besagen übrigens, dass es mehr optisch ansehnliche Singles gibt, als Alleinstehende die nicht mit medienwirksamen Gesichtern glänzen. Warum das so ist, wird damit begründet, dass Modeltypen – weiblich, wie männlich – eher zu perfekt wirken. Der Spruch „aus einer schönen Schüssel isst man nicht allein“ was vor allem die Hemmschwelle noch höher legt. Was aber in Wirklichkeit zählt, ist Charakter, Rückgrat und der Mut man selbst zu sein. Das ist Charme, der jede scharfe Kurve geschmeidig macht und gut geschminkte Gesichter ganz schön alt aussehen lässt. Am Ende bringt jede Veränderung die Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen mit sich. Ob positiv oder negativ, den Glauben an sich selbst sollte man dabei aber nicht verlieren.

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