Vielleicht war es noch nie so schwierig den richtigen Partner zu finden wie in unserer heutigen Generation. Die Auswahl und die Möglichkeiten sind schier unbegrenzt – es gibt Dating-Apps, wir sind ständig virtuell erreichbar, wir müssen nicht mehr den Wünschen unserer Eltern entsprechen oder unbedingt einen bestimmten Lebensplan verfolgen.
Ich bin Andrea und schreibe heute hier über dieses Thema! Sonst blogge auf meinem persönlichen Modeblog andysparkles – da habe ich auch schon über die Generation Next und Apps wie Tinder & Co. geschrieben.
Das Streben nach Perfektion
Manchmal schaue ich mir Angelina Jolie an und bin verblüfft über so viel Perfektion. Die schönste Frau, der schönste Mann, ein Stall voller Kinder (leiblich und adoptiert), beruflich alles erreicht, ehrenamtlich engagiert. Anscheinend ist es eben doch möglich, wirklich alles zu erreichen.
Wir alle streben nach Perfektion, wollen immer besser sein, mehr erreichen, etwas aus unserem Leben machen. Meist führen endlose To-Do-Listen und zu hohe Erwartungen aber nur zu einem: Unzufriedenheit. Das ist leider ein ziemlicher Beziehungskiller.
Ein weiterer Nachteil unserer Generation: Wir hoffen immer, dass noch etwas Besseres kommt. Wir legen uns nicht gerne fest. Vielleicht oder später mal sind einige unserer Liebesbegriffe. Doch mit dem perfekten Partner ist es nun mal leider wie mit dem Streben nach der Perfektion: Den gibt es nicht. Und eigentlich will man den auch gar nicht. Sonst wäre das Leben doch verdammt langweilig, wenn alles immer nur nach Plan verläuft!
Die Qual der Wahl
Generation Beziehungsunfähig – der Bestseller von Michael Nast – ist momentan ein Phänomen. Der Autor spricht in ausgekauften Hallen und jeder will wissen, was er zu sagen hat. Denn er spricht so vielen aus der Seele!
Offene Beziehung, ein Leben ohne Trauschein, gleichgeschlechtliche Ehen – alles ist erlaubt, was gefällt. Macht es genau diese Freiheit denn auch so schwierig, sich wirklich fest zu binden?
Nast beschreibt die Dauersingles (sich selbst eingeschlossen) als selbstverliebt und ewig unentschlossen. Tauchen in einer Beziehung erste Probleme auf, wird oft schnell (zu schnell ?) Schluss gemacht – denn wenn man sich streitet, heißt das doch, dass man nicht zusammenpasst. Oder nicht?
Karriere gegen Liebe
Es ist absolut keine Seltenheit, jeden Tag bis abends im Büro zu sitzen, daheim E-Mail abzuarbeiten oder am Wochenende die Präsentation für nächste Woche vorzubereiten. Eigentlich ist es fast schon die traurige Normalität. Gerade wenn man selbstständig arbeitet, hat man fast kein Privatleben mehr oder Urlaubstage. Ständig erreichbar, ständig unter Druck. Schließlich will man sich selbst verwirklichen, beruflich etwas erreichen und möchte dafür alles geben. Neben so viel Arbeit fällt es schwer, noch den Kopf für ein Privatleben frei zu halten.
Natürlich wird es so für die Liebe nicht einfacher, denn dafür braucht man Zeit – Zeit jemanden kennen zu lernen, eine Beziehung zu entwickeln, sich gegenseitig aufeinander einlassen. Ist man dazu nicht bereit, wird es natürlich schwierig.
Gibt es wirklich so viele Singles?
In meinem professionellen Umfeld, also im Berufsleben, kenne ich es so, dass über die Hälfte in festen Beziehungen leben oder verheiratet sind. Oder gerade dabei sind, zu heiraten. Meine Schwester kann sich als Fotografin auch nicht über zu wenige Anfragen für Hochzeiten beschweren. Die Standesämter haben alle Hände voll zu tun. Dabei muss man dazu sagen, dass ich im kleinsten Bundesland Deutschlands lebe und man dem Saarland auch gerne mal nachsagt wie konservativ es ist.
In meinem Privatleben sah es trotzdem schon immer anders aus, auch was ich so in der Blogosphäre mitbekomme. Ich finde da sind überdurchschnittlich viele Singles vertreten. Übrigens hat Berlin die höchste Rate an Singles. Hier gibt es die größte Auswahl – und dort leben die meisten Kreativen. Bringt das Leben als „Künstler“ denn automatisch auch die Einsamkeit mit sich? Ja aber, ist man denn heute überhaupt noch einsam als Single? Friends sind die neue Family – Framily.
Der Weg zum Glück
Ich denke, dass wir es uns tatsächlich selbst zu schwer machen. Zu viel erwarten und gleichzeitig auch zu sehr versuchen, trotz allem den klassischen Weg zu gehen. Manchmal frage ich mich, ob wir nicht vielleicht nur auf hohem Niveau jammern und meckern über die Beziehungsunfähigkeit unserer Generation. Es ist wohl kein Geheimnis, wie viele Ehen unglücklich sind. Wie viele unserer Eltern jahrelang in unglücklichen Partnerschaften ausharrten, der Kinder oder des Geldes wegen.
Vielleicht finden wir die ganz große Liebe auf unerwartetem Weg und stehen uns nur selbst im Weg. Der Partner muss nicht dem Bild entsprechen, dass man im Kopf hat. Man muss nicht heiraten, sich täglich sehen oder gleich zusammenziehen. Stattdessen sollten wir unseren eigenen Weg finden, um glücklich zu werden – eben auch auf Umwegen.
Wir müssen ihn nur finden und es zulassen. Und nicht vergessen – der Weg ist das Ziel! Das Leben ist ein Abenteuer und wir sollten es genießen.
Liebst,
Andrea
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